Blasfolienextrusion

Blasfolienextrusion ist ein industrielles Verfahren zur Herstellung dünner Kunststofffolien, hauptsächlich aus Polyolefinen. Eine thermoplastische Schmelze wird durch eine ringförmige Düse zu einem dünnen Röhrchen extrudiert und durch Luft aufgeblasen, wodurch eine Blase entsteht. Die Blase wird gekühlt, die Wand gestreckt und zu einer flachen Folie abgewickelt. Durch Coextrusion lassen sich mehrschichtige Folien herstellen.

Die Anlage umfasst einen Extruder, eine Ringdüse, eine Innen- und Außenluftführung, eine Ringkühlung, ein Collapsing Frame, eine Haul-off- bzw. Ziehbahn und eine Wickelvorrichtung. Die Filmdicke und Gleichmäßigkeit entstehen aus Blashöhe, Luftdruck, Abrollgeschwindigkeit und Temperaturführung. Mehrschichtfolien entstehen durch Coextrusion, entweder am Düsensystem oder durch mehrstufige Layer-Extrusion.

Typische Rohstoffe sind LDPE, LLDPE, HDPE und in geringerem Maße PP; auch EVA kommt vor. Für Barriere- oder Funktionsschichten werden EVOH, PA oder ähnliche Polymere eingesetzt. Additive wie Antioxidantien, Slip- oder Antiblockmittel sowie Verarbeitungshilfen finden Anwendung. Monolayer- und mehrschichtige Folien mit Dicken von etwa 10 bis 250 Mikrometern sind möglich; Coextrusion erfolgt üblicherweise in 2 bis 7 Layer.

Anwendungen umfassen Lebensmittelverpackungen, Beutel, Schrumpf- und Stretchfolien, Abdeckfolien sowie Agrarfolien. Vorteile sind gute Transparenz, gleichmäßige Dicke und die Integration von Barriereschichten in Mehrschichtfolien; Nachteile sind hoher Energiebedarf, Investitions- und Betriebskosten sowie die Komplexität der Anlage.