Beugungen

Beugungen ist der Plural des Begriffs Beugung. Beugung entstammt dem Verb beugen und bezeichnet in unterschiedlicher Fachsprache das Verbiegen, das Abknicken oder das Abweichen. Der Begriff wird in mehreren Disziplinen verwendet, wobei die Bedeutungen je nach Kontext variieren, aber einem gemeinsamen Motiv des Biegens oder Abweichens folgen.

In der Linguistik bezeichnet Beugung die Flexion bzw. morphologische Veränderung von Wörtern, um grammatische Kategorien anzuzeigen. Dazu gehören Deklinationen von Substantiven, Beugungen der Adjektive sowie Konjugationen von Verben. Beispiele: Substantive werden je nach Kasus, Numerus und Numerus angepasst; Adjektive richten sich nach Kasus, Numerus und Genus (schöner Mann, schöne Männer); Verben verändern Form nach Zeit, Personalform und Modus. Die Beugung ist ein zentraler Bestandteil der Grammatik und unterscheidet sich von der Wortbildung.

Beugung in der Physik, insbesondere in der Optik, bezeichnet das Phänomen, bei dem Wellen um Hindernisse oder durch Spalte herum abgelenkt und ausgebreitet werden. Dadurch entstehen Interferenzmuster. Wichtige Erscheinungsformen sind Beugung am Spalt, Beugung am Gitter sowie Beugungstheorie nach dem Huygens-Fresnel-Prinzip. Praktische Beispiele finden sich in der Licht- und Radiowellenlehre.

In der Technik bezeichnet Beugung die Verformung eines Bauteils durch äußere Lasten, meist als Durchbiegen. Die Beugung eines Balkens hängt von Länge, Querschnitt, Material (Elastizitätsmodul) und Randbedingungen ab. Die Beugung wird durch Größen wie Durchbiegung und Momentenverteilung beschrieben und ist ein zentrales Thema der Strukturmechanik.