Betonträger

Betonträger sind tragende Bauteile aus Beton, die in Gebäuden, Brücken und anderen Bauwerken eingesetzt werden, um Biege- und Schubkräfte aufzunehmen. Typische Querschnitte sind rechteckig, als T-Träger oder in weiteren Varianten; bei Stahlbeton- oder Spannbetonträgern wird die Form je nach Lastfall gewählt.

Beim Betonträger übernimmt der Beton vor allem die Druckkräfte, während die Zugkräfte im Bauteil durch Bewehrung aus Stahl, seltener durch Faserstoffe, aufgenommen werden. Dadurch entsteht ein kombiniertes Tragverhalten aus Druckfestigkeit des Betons und Zugfestigkeit der Bewehrung. Stahlbetonträger verwenden umlaufend angeordnete Bewehrung in dem faserrichtigen Bereich; Spannbetonträger erfolgen zusätzlich mit vorgespannten oder nachgespannten Seilen oder Stäben, um die Zugkräfte zu reduzieren und die Tragfähigkeit zu erhöhen.

Betonträger können gegossen werden, während der Bauphase als Monolith aus Ortbeton entsteht, oder als Fertigteilträger hergestellt und vor Ort montiert werden. Monolithische Träger werden mit Formweise, Bewehrung und nach der Bauausführung gegossen; Fertigteilträger werden industriell gefertigt, transportiert und eingebaut. Wichtige Herstellungsschritte sind Bewehrungsvorbereitung, Formgebung, Guss, Aushärtung und Nachbehandlung.

Die Bemessung erfolgt nach anerkannten Normen, meist nach Eurocode 2 (EC2) bzw. nationalen Umsetzungen, wobei Tragfähigkeit, Durchbiegung, Rissbildung, Feuerwiderstand und Umweltbedingungen berücksichtigt werden. Eigenschaften wie Betonfestigkeit, Bewehrungsstahl, Bewehrungsabstände und Überdeckung beeinflussen Lebensdauer und Wartungsbedarf.

Typische Vor- und Nachteile umfassen hohe Druckfestigkeit, gute Feuerbeständigkeit und vielseitige Einsatzmöglichkeiten sowie Rissbildung, Korrosionsgefahr bei zu geringer Überdeckung und Abhängigkeit von fachgerechter Ausführung und Nachbehandlung. Betonträger sind zentral für Tragwerke in vielen Bauarten und bleiben eine der grundlegendsten Lösungen im konstruktiven Ingenieurbau.