Azelainsäure

Azelainsäure, chemisch bekannt als Nonan-1,9-dicarbonsäure (Nonanedio­säure), ist eine natürlich vorkommende und synthetisch hergestellte dicarbonsäure. Sie kommt in geringen Mengen in Getreidearten wie Weizen, Gerste und Roggen vor und wird in dermatologischen Präparaten verwendet. In medizinischen Formulierungen liegt sie typischerweise als topische Creme oder Gel vor.

Wirkung und Anwendungen: Azelainsäure dient vor allem der Behandlung von Akne vulgaris und Rosazea. Sie wirkt keratolytisch, d.h. sie normalisiert die Verhornung der Haut, besitzt entzündungshemmende Eigenschaften und vermindert das Wachstum von Propionibacterium acnes (Cutibacterium acnes). Zudem hemmt sie die Tyrosinase, wodurch die Melaninbildung reduziert wird und postinflammatorische Hyperpigmentierung gemildert werden kann.

Gebrauch und Darreichungsformen: Azelainsäure ist in Cremes und Gelen mit üblicherweise 15% oder 20% Konzentration erhältlich. Die Anwendung erfolgt in der Regel einmal bis zweimal täglich auf den betroffenen Hautarealen; die genaue Dosierung hängt vom Produkt und der Verträglichkeit ab.

Sicherheit und Nebenwirkungen: Die Behandlung wird im Allgemeinen gut vertragen, kann zu Beginn Hautreizungen, Brennen, Jucken oder Trockenheit verursachen. Seltene Allergie- oder Hautreaktionen sind möglich. Azelainsäure gilt als sicher in Schwangerschaft und Stillzeit, sollte aber nach ärztlicher Beratung angewendet werden. Augen-, Schleimhaut- oder offene Hautstellen sollten vermieden werden.

Zusammenfassung: Azelainsäure ist ein vielseitiges topisches Dermatikum zur Behandlung von Akne und Rosazea mit entzündungshemmenden, keratolytischen und tyrosinasehemmenden Eigenschaften, das in gängigen Konzentrationen von 15% bis 20% verfügbar ist.