Ausgleichsbehälter

Ausgleichsbehälter, auch als Ausdehnungsgefäß bezeichnet, sind Druckbehälter in geschlossenen Kreisläufen, die Volumenänderungen des Fluids bei Temperaturänderungen aufnehmen und so Druckspitzen und Wasserhammer verhindern. Sie stabilisieren den Systemdruck, schützen Pumpen und Armaturen und ermöglichen den sicheren Betrieb von Heizungs-, Kühlungs- und Versorgungsanlagen.

Funktionsprinzip: In modernen Anlagen erfolgt der Ausgleich durch einen luftgefüllten Raum, der durch eine flexible Membran oder Blase vom Wasser getrennt ist. Vor Inbetriebnahme wird der Luftdruck im Behälter so eingestellt, dass er dem statischen Systemdruck entspricht. Wenn sich das Wasser erwärmt, nimmt der Behälter Wasser auf und der Luftdruck erhöht sich entsprechend, wodurch der Gesamtdruck weitgehend konstant bleibt. Bei Membran- oder Blasenbehältern bleibt der Kontakt zwischen Wasser und Luft getrennt; bei Leckagen oder Verschleiß kann der Behälter wassergefüllt werden und verliert seine Funktion.

Aufbau und Ausführung: Die gängigsten Bauformen sind geschlossene Membran- bzw. Blasen-Ausgleichsbehälter mit Vorladdruck. Offene Ausgleichsbehälter kommen in offenen Kreisläufen vor. Größen reichen von wenigen Litern bis zu mehreren Hundert Litern, je nach Systemvolumen. Der Behälter wird an geeigneten Anschlüssen installiert, meist vertikal oder horizontal, entsprechend dem Anlagendesign und den Herstellerangaben.

Anwendungen: Zentralheizungen, Warmwasserversorgung in Gebäuden, Solarthermieanlagen und industrielle Hydrauliksysteme nutzen Ausgleichsbehälter zur Druckstabilisierung und zur Vermeidung von hydraulischen Stößen.

Wartung: Regelmäßig Vorladdruck prüfen, Membran auf Beschädigungen testen und auf Leckagen achten. Bei Verlust der Membran oder erheblichem Wassereintritt ist der Behälter zu ersetzen. Systematische Inspektionen erfolgen gemäß Hersteller- und Normenvorgaben.