Attributionsanalyse

Attributionsanalyse, auch als Performance-Attribution bezeichnet, ist ein Verfahren der Finanzanalyse, das die Abweichung der Portfolioperformance von einer Benchmark systematisch in die Einflussfaktoren Asset Allocation, Security Selection und Interaktion aufteilt. Ziel ist es, zu verstehen, welche Entscheidungen dem Anlageerfolg zugrunde liegen, und zu unterscheiden, ob positive Ergebnisse durch Marktentwicklungen oder durch konkrete Handlungen des Portfoliomanagers entstanden sind.

In der Praxis werden Attributionen häufig anhand eines Modellrahmens wie dem Brinson-Modell vorgenommen. Grundsätzlich wird die aktive Rendite eines Portfolios in einzelne Effekte zerlegt: den Allocation-Effekt (Einfluss der Gewichtung des Portfolios gegenüber der Benchmark in verschiedenen Anlageklassen), den Selection-Effekt (Einfluss der Wahl der einzelnen Wertpapiere innerhalb der Klassen) sowie einen Interaktionseffekt, der Wechselwirkungen zwischen Allocation und Selection abbildet. Für Multi-Perioden-Betrachtungen existieren erweiterte Modelle, die Zeitreihen berücksichtigen.

Durchzuführende Daten umfassen Portfoliowerte, Benchmark-Gewichte, Renditen der Positionen und der Benchmark sowie die Aggregationsebene (z. B. Sektoren, Regionen). Das Ergebnis ist ein Attribution-Report, oft in Basis-Punkten, der die relative Bedeutung der Faktoren zeigt und als Grundlage für Anpassungen der Investmentstrategie dient.

Zu den Anwendungsfeldern gehören Asset-Management, Pensionsfonds und Vermögensverwaltungen. Limitationen umfassen Modelldependence, Benchmark-Sensitivität und die Tatsache, dass Attribution keine endgültige Messung von Manager-Fähigkeiten liefert; sie dient primär der Diagnose und Kommunikation der Treiber der Performance.