Attributbasierten

Attributbasierte Zugriffskontrolle (ABAC) ist ein Zugriffskontrollmodell, das Entscheidungen darüber, ob eine Operation auf einer Ressource erlaubt ist, auf Eigenschaften (Attributen) von Subjekten, Objekten und dem Ausführungsumfeld stützt. Anstatt sich auf fest definierte Rollen zu verlassen, nutzt ABAC Attribute wie Identität, Zugehörigkeit, Sicherheitsfreigaben, Ressourcenkontext, Zeit, Standort und Geräteumgebung, um Policies zu formulieren.

In der Praxis erfolgt die Entscheidungsfindung durch einen Policy Decision Point (PDP), der Policies in einer Policy Language (typischerweise XACML) auswertet. Die Attribute stammen aus unterschiedlichen Quellen und werden durch einen Policy Enforcement Point (PEP) durchgesetzt. Der Ablauf umfasst typischerweise die Erfassung von Subjekt-, Objekt- und Umgebungsattributen, die Prüfung gegen die definierten Regeln und die Rückgabe einer Genehmigung oder Verweigerung, ggf. mit Anforderung weiterer Kontextinformationen.

Vorteile von ABAC liegen in der feinkörnigen, kontextsensitiven Zugriffskontrolle, der besseren Skalierbarkeit in heterogenen Umgebungen und der geringeren Abhängigkeit von Rollenstrukturen. ABAC eignet sich besonders für Cloud-Umgebungen, Gesundheitswesen, Finanzdienstleistungen und andere regulierte Branchen, in denen Richtlinien dynamisch und kontextabhängig sein müssen. Zudem ermöglicht ABAC komplexe Zugriffsentscheidungen, die Berücksichtigung mehrerer Attribute gleichzeitig erfordern, was flexible Sicherheits- und Compliance-Modelle unterstützt.

Herausforderungen umfassen das Management von Attributen und deren vertrauenswürdigen Quellen, die Komplexität der Richtlinienverwaltung, Leistungs- und Skalierbarkeitsaspekte sowie Datenschutz- und Auditierbarkeitsfragen. Erfolgreiche Implementierungen benötigen klare Governance, zuverlässige Attributquellen und geeignete Mechanismen zur Validierung, Aktualisierung und Überwachung der Attribute.