Atemgerät

Atemgerät ist ein Oberbegriff für Geräte, die das Atmen ermöglichen, erleichtern oder kontrollieren. Er wird in der Regel medizinisch verwendet, etwa als Beatmungsgerät, kann sich aber auch auf Atemschutz- oder Tauchausrüstungen beziehen, die unter gefährlichen Bedingungen das Ein- und Ausatmen sichern.

Im medizinischen Bereich bezeichnet Atemgerät meist ein Beatmungsgerät (mechanische Beatmung). Es unterstützt oder ersetzt die Atmung, indem es dem Patienten Luft oder eine Sauerstoff-Gas-Mischung in kontrollierten Intervallen zuführt. Das Verfahren kann invasiv über Endotrachealtubus oder Tracheostomie oder nicht invasiv über eine Maske erfolgen. Wichtige Größen sind Tidalvolumen, Atemfrequenz, Druckwerte und FiO2; Modi umfassen volumen- und druckkontrollierte Beatmung. Bei nicht-invasiver Beatmung kommen oft CPAP oder BiPAP zum Einsatz. Zu den Komponenten gehören das Beatmungsgerät, das Atemwegssystem, Feuchtigkeit, Temperaturregelung und Alarmfunktionen.

Außerhalb der Medizin umfassen Atemgeräte Gasmasken, Druckluft- oder Sauerstoffgeräte zum Schutz in Gefahrensituationen sowie Tauchausrüstungen und Rebreather-Systeme, die das Atmen in toxischer Umgebung, Rauch, Staub oder Unterwasser ermöglichen.

Indikationen für medizinische Beatmung sind akute oder chronische Ateminsuffizienz, schwere Lungenerkrankungen, perioperative Unterstützung oder Anästhesie. Risiken umfassen Pneumonien, Lungenverletzungen durch Druck- oder Volumenbelastung (Baro- bzw. Volutrauma), Kreislaufbelastung und verlängertes Weaning.

Die Entwicklung der mechanischen Beatmung begann im 20. Jahrhundert und hat die Intensivmedizin nachhaltig geprägt.