Intensivmedizin

Intensivmedizin ist ein Fachgebiet der Medizin, das sich mit der Behandlung von kritisch kranken Patienten in Intensivstationen befasst. Ziel ist es, lebenswichtige Organfunktionen zu sichern, Komplikationen zu verhindern und die Überlebenschancen zu verbessern, indem Monitoring, Therapien und Rehabilitationsplanung eng koordiniert werden.

Typische Patientengruppen sind Personen mit schweren Atemwegs- oder Kreislaufstörungen, Sepsis, schweren Verletzungen oder schweren Erkrankungen wie Pneumonie, Herzinfarkt oder Schlaganfall. Intensivstationen bieten rund um die Uhr überwachte Behandlung, Notfallversorgung und spezialisierte Therapieverfahren.

Zentrale Therapien umfassen invasive und nichtinvasive Beatmung, hämodynamische Stützung mit Vasopressoren und Inotropien, Nierenersatzverfahren sowie weitergehende Organunterstützung wie ECMO in Ausnahmefällen. Ergänzend erfolgen Schmerz-, Sedierungs- und Delirmanagement, antiinfektive Therapie, Flüssigkeitsmanagement und Prophylaxen gegen Komplikationen. Monitoring erfolgt durch kontinuierliche Vitalparameter, Blutgasanalysen, Laboruntersuchungen, Bildgebung und, je nach Patient, spezielles Neuromonitoring.

Ein wesentliches Element ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Ärzten verschiedener Fachrichtungen, Pflege, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Seelsorge und Therapeuten. Aus- und Weiterbildungen sowie ethische Entscheidungen spielen eine zentrale Rolle, etwa bei Zielvorstellungen der Behandlung, Patientenverfügungen oder palliativmedizinischer Begleitung.

Forschung und Qualitätssicherung in der Intensivmedizin konzentrieren sich auf Sepsis- und ARDS-Management, Frühmobilisierung, evidenzbasierte Therapien und die Optimierung von Patientenergebnissen.

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