Architekturakustik

Die Architekturakustik ist ein Teilgebiet der Bauakustik, das sich mit dem gezielten Gestalten von Schallfeldern in Gebäuden befasst. Ziel ist es, Sprachverständlichkeit, akustischen Komfort und Schutz vor Lärmbelastung zu erreichen. Sie umfasst die Raumakustik, den Schallschutz zwischen Räumen sowie die Übertragung von Körperschall durch Bauteile.

Wichtige Parameter der Raumakustik sind die Nachhallzeit RT, die Sprachverständlichkeit, Definition und gleichmäßige Schallverteilung. Die Nachhallzeit hängt vom Volumen und der absorptiven Fläche ab; grob gilt Sabines Formel RT ≈ 0,161 V/A. Materialien und Oberflächen beeinflussen α, den Absorptionsgrad, und Diffusion. Architektonische Gestaltung umfasst Form, Proportionen, diskrete Diffusoren und gezielte Oberflächenstruktur.

Der Schallschutz behandelt die Reduktion von Lärm zwischen Nutzungen durch luft- und trittschalldichte Bauteile, Massen, Dichtungen und Schalldämpfungssysteme. Moderne Entwürfe streben eine ausreichende Dämmung sowie eine kontrollierte Körperschallübertragung durch Deiche, Füße oder Trennwände an.

Der Entwurf erfolgt in frühen Planungsphasen in Zusammenarbeit von Architekten, Akustikern und Bauingenieuren. Messungen nach Fertigstellung umfassen Impuls- oder MLS-Tests, Aufnahme der Nachhallzeit, Sprachverständlichkeit und Schalldruckpegel. Relevante Standards und Normen umfassen ISO 3382, DIN 18041 und EN 12354.

Anwendungsgebiete reichen von Konzert- und Saalräumen über Hörsäle und Klassenräume bis zu Büros, Studios und Gesundheitseinrichtungen. Architekturakustik zielt darauf ab, akustische Qualität, Privatsphäre und Barrierefreiheit sicherzustellen.