Anwendungsüberwachung

Anwendungsüberwachung bezeichnet die Sammlung, Aggregierung, Analyse und Visualisierung von Telemetrie, die die Leistung, Verfügbarkeit und das Verhalten von Softwareanwendungen betreffen. Ziel ist es, Störungen frühzeitig zu erkennen, Ursachen zu identifizieren und die Benutzererfahrung sicherzustellen.

Typische Messgrößen umfassen Verfügbarkeit, Reaktionszeiten, Fehlerraten, Durchsatz und Ressourcenverbrauch. Instrumentierung erfolgt durch Metriken, Logs, Traces und Nutzerdaten (Real User Monitoring). Anwendungen im Fokus sind monolithische Systeme, Microservices und Container-Umgebungen in Cloud-Infrastrukturen.

Zu den Methoden gehören verteiltes Tracing, Monitoring von Service-Transaktionen, Synthetic Monitoring sowie Real User Monitoring. Observability umfasst neben Grundüberwachung auch umfassendere Telemetrie, Dashboards, Alerting und Root-Cause-Analysis.

Wichtige Konzepte sind Service Level Indicators (SLI), Service Level Objectives (SLO) und der Apdex-Index. Prozesse beinhalten Incident Management, Eskalations- und Alarmierungsregeln sowie Dashboards für Teams. Die Integration in IT-Service-Management, DevOps- und Release-Management-Modelle ist üblich.

Herausforderungen umfassen verteilte Systeme, große Datenmengen, Kosten, Datenschutz und Privatsphäre. Der Nutzen liegt in verkürzter Mean Time to Detect/Repair, besserer Ressourcenplanung und gesteigerter Endanwenderzufriedenheit. Historisch hat sich die Anwendungsüberwachung aus dem klassischen Performance-Monitoring entwickelt und legt heute einen stärkeren Fokus auf Observability, um den Zustand komplexer Systeme umfassend zu beschreiben.