Antikörperpanel

Ein Antikörperpanel bezeichnet eine gezielt zusammengestellte Gruppe von Antikörpern oder Antigenen, die in Laboruntersuchungen gleichzeitig eingesetzt werden, um spezifische Immunreaktionen zu detektieren oder Zellpopulationen zu charakterisieren. Der Begriff wird in verschiedenen Kontexten verwendet: als Panel von monoklonalen Antikörpern für Immunphänotypisierung (z. B. in der Durchflusszytometrie) oder als Reihe von Testantigenen zur Identifikation von Patientenantikörpern (z. B. in der Transfusionsmedizin oder Allergiediagnostik).

Antikörperpanels werden in der Diagnostik zahlreicher Erkrankungen eingesetzt, darunter hämatologische Malignome, Autoimmunerkrankungen, Transplantationsüberwachung, Infektionsserologie und Blutgruppenunverträglichkeiten. Techniken sind unter anderem Durchflusszytometrie, Immunhistochemie, Enzymimmunoassays und mikroarrays. Durch Multiplexing ermöglichen Panels parallele Analysen, schnellere Ergebnisse und eine umfassendere Charakterisierung als Einzeltests.

Die Auswahl der enthaltenen Antikörper richtet sich nach Fragestellung, Sensitivität, Spezifität und verfügbarer Methodik. Interpretation erfordert Erfahrung, da Kreuzreaktionen, verschiedene Nachweisgrenzen und präanalytische Faktoren die Ergebnisse beeinflussen können. Qualitätssicherung, Validierung und kalibrierte Kontrollen sind für verlässliche Resultate unerlässlich. Antikörperpanels sind ein flexibles Werkzeug in Klinik und Forschung, ihre Aussagekraft hängt jedoch von sorgfältiger Auswahl, Technik und fachlicher Bewertung ab.