Anhedralwinkel

Anhedralwinkel bezeichnet in der Luftfahrt den negativen Dihedralwinkel eines Flügels. Er beschreibt den Winkel, um den die Flügelebene von der Horizontalen abweicht, wobei der Flügelspitz gegenüber dem Wurzelbereich tiefer liegt. Der Begriff wird üblicherweise mit der Flugzeuggeometrie und deren aerodynamischer Auslegung verbunden.

Der Anhedralwinkel beeinflusst die seitliche Stabilität und das Rollverhalten eines Flugzeugs. Ein positiver Dihedralwinkel (Flügelspitzen höher als die Wurzel) sorgt grundsätzlich für eine rollstabile Haltung, weil Seitenlage zu einem ausgleichenden Auftriebsunterschied führt. Ein negativer Dihedralwinkel reduziert diese Rollstabilität und kann das Rollverhalten destabilisieren, was oft mit höherer Manövrierbarkeit und schnellerem Rollmoment einhergeht. Designer setzen Anhedral gezielt ein, um Stabilitätskomponenten anderer Bauprinzipien zu kompensieren, etwa bei Hochaufstrebungen, größeren Rumpf-Momenten oder der Aerodynamik von Wing- bzw. Triebwerksanordnungen. In F-/Aerobatikflugzeugen kann ein deutlich ausgeprägter Anhedralwinkel die Rollreaktion verbessern, während bei großen Transportflugzeugen meist nur ein geringes Anhedralprofil vorgesehen ist, um die Gesamtsstabilität zu wahren.

Maße und Gestaltung: Anhedralwinkel werden in Grad angegeben und im Flugzeugentwurf so gewählt, dass das gewünschte Handling erreicht wird. Je nach Typ können die Werte unterschiedlich stark ausfallen und sich auch entlang der Flügelspanne unterscheiden, insbesondere bei komplexeren Wing- oder Triebwerkskonfigurationen.

Siehe auch: Dihedralwinkel, Flügelgeometrie, seitliche Stabilität.