Analyseszenarien

Analyseszenarien bezeichnet in der Wissenschaft und Praxis strukturierte Darstellungen möglicher zukünftiger Entwicklungen, die auf festgelegten Annahmen beruhen. Ziel ist es, die Auswirkungen von Unsicherheit zu erfassen, verschiedene Handlungsoptionen zu vergleichen und die Robustheit von Strategien zu bewerten.

Ein Analyseszenario umfasst typischerweise eine Ausgangssituation, zentrale Einflussgrößen, getätigte Annahmen, einen zeitlichen Horizont sowie messbare Größen oder Kennzahlen zur Bewertung der Ergebnisse.

Typen und Konstruktion: Zu den gängigen Formen gehören das Basisszenario, ein optimistisches Szenario, ein pessimistisches Szenario und ein Worst-Case-Szenario. Zudem unterscheiden Fachbereiche kurze versus lange Horizonte sowie normative versus explorative Szenarien. Die konkrete Ausgestaltung hängt vom Kontext und den Zielen der Analyse ab.

Methoden: Die Szenarioanalyse nutzt Modellierung und Simulation, darunter Monte-Carlo-Simulation, Systemdynamik, Trendprojektion oder Delphi-Verfahren, um Unsicherheit zu adressieren, Sensitivitäten zu prüfen und Folgen unterschiedlicher Annahmen abzuschätzen.

Anwendungsbereiche: Analyseszenarien finden Verwendung in der wirtschaftlichen Planung und im Risikomanagement, in der Politik- und Infrastrukturplanung, in der Klima- und Umweltforschung, im Gesundheitswesen, in der Informationssicherheit sowie im Projektmanagement.

Vorteile und Grenzen: Szenarien helfen, Risiken sichtbar zu machen und Entscheidungsoptionen zu testen. Sie hängen jedoch stark von den zugrunde liegenden Annahmen ab und können Modellfehler bergen. Eine robuste Entscheidungsfindung erfordert die Berücksichtigung mehrerer Szenarien, Sensitivitätsanalysen und eine Validierung gegen historische Daten.