Algenwälder

Algenwälder sind dichte Bestände größerer mariner Algen, die in sublitoralen Küstenzonen temperater Regionen vorkommen. Die dominierenden Vertreter gehören zu den Braunalalgen (Phaeophyceae), insbesondere den Laminariales, die als Kelp bezeichnet werden. An felsigem Untergrund verankern sich die Algen über Haltstrukturen und wachsen oft in mehrstämmigen, mehrschichtigen Systemen. Durch ihre Größe und Struktur prägen sie die lokale Vegetation und schaffen komplexe Lebensräume.

Durch ihre vertikale und horizontale Struktur bilden Algenwäder drei- bis vierebenige Habitate, die Schutz vor Strömungen bieten, Nahrungsreste liefern und als Brut- und Aufzuchtgebiete für eine Vielzahl von Fischen, Wirbellosen und migrierenden Arten dienen. Sie erhöhen die lokale Biodiversität, beeinflussen die Küstendynamik und wirken als Kohlenstoffsenken, indem sie organische Materie binden und über längere Zeiträume speichern.

Vorkommen und Bedingungen: Algenwälder finden sich an küstennahen, gemäßigten Meereszonen der Welt, besonders in kühleren Teilen des Nordpazifik und des Nordatlantiks sowie an Südküsten von Halbkugeln, einschließlich Neuseeland, Australien und umliegenden Küstengebieten. Sie benötigen klares Wasser, ausreichend Licht und geeignete Substrate, meist felsigen Grund.

Bedrohungen und Schutz: Globale Erwärmung, Ozeanversauerung und eutrophierende Einträge belasten Algenwälder. Überfischung und Bejagung herbivorer Arten wie Seeigel können zu übermäßiger Entnahme der Jungpflanzen führen; mechanische Störungen durch Schifffahrt oder Küstenentwicklung verschlechtern Lebensräume. Schutzmaßnahmen umfassen Meeresschutzgebiete, Renaturierungs- und Wiederanpflanzungsprojekte sowie Maßnahmen zur Reduktion von Nährstoffen und CO2-Emissionen.

Bedeutung: Algenwälder liefern wichtige ökologische Dienste, dienen als Biodiversitäts-Hotspots, schützen Küsten vor Erosion und tragen zur regionalen Kohlenstoffbilanz bei. Forschungen zu ihrer Dynamik unterstützen Restoration und nachhaltige Küstenbewirtschaftung.