Abschreibungs

Abschreibungs bezeichnet in der Rechnungslegung und Besteuerung den systematischen Wertminderungsprozess eines Vermögensgegenstandes über seine voraussichtliche Nutzungsdauer. Ziel ist die periodengerechte Verteilung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten auf mehrere Abrechnungszeiträume, um den Werteverzehr in der Gewinn- und Verlustrechnung abzubilden und den Buchwert in der Bilanz zu reduzieren.

Es werden verschiedene Verfahren angewandt: die lineare Abschreibung verteilt gleichmäßige Beträge, die degressive Abschreibung schreibt in frühen Jahren höhere Beträge ab, und die leistungsabhängige Abschreibung bemisst sich nach tatsächlich erbrachter Leistung oder Nutzung. Bei außerplanmäßiger Wertminderung spricht man von Abschreibungen wegen Wertminderung oder Impairment.

Rechtlich und steuerlich sind Abschreibungen durch nationale Gesetze und Rechnungslegungsstandards geregelt (in Deutschland z. B. HGB und Einkommenssteuergesetz; international z. B. IAS/IFRS). Wichtige Parameter sind die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer, der Restwert und die Abschreibungsmethode. Abschreibungen beeinflussen den ausgewiesenen Gewinn, den steuerpflichtigen Gewinn und die bilanziellen Vermögenswerte, ohne unmittelbar Zahlungsströme zu erzeugen.

In der Praxis dienen Abschreibungen als Instrument zur Abbildung wirtschaftlichen Werteverzehrs, zur Steuerplanung und zur Investitionsrechnung. Dokumentation, Nachweise und Anpassungen bei geänderter Nutzungsdauer sind wesentliche Anforderungen der Buchführung.