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Abgrenzungsproblem

Das Abgrenzungsproblem ist in der Wissenschaftstheorie das zentrale Thema, wie sich Wissenschaft von Nicht-Wissenschaft, Pseudowissenschaft oder Metaphysik abgrenzen lässt. Es geht um Kriterien, anhand derer Theorien, Methoden oder Disziplinen als wissenschaftlich oder unwissenschaftlich bewertet werden können. Die Debatte hat direkte Folgen für Wissenschaftsverständnis, Lehre, Forschungspolitik und Förderung.

Historisch spielte Karl Popper eine prominente Rolle: Er schlug die Falsifizierbarkeit als wesentliches Kriterium vor. Nach

Kritik erweist sich darin, dass Falsifizierbarkeit allein unzureichend ist und viele legitime Wissenschaftsbereiche widerspruchsanfällige oder langfristig

Weitere Ansätze betonen Demarkationslinien durch Methodik, Evidenzbasierung, Reproduzierbarkeit oder kontextuelle Kriterien. Es wird häufig zwischen wissenschaftlicher

Popper
ist
eine
Theorie
wissenschaftlich,
wenn
sie
prinzipiell
durch
überprüfbare
Gegenbeobachtungen
widerlegt
werden
könnte.
Andere
Philosophen
entwickelten
darauf
aufbauend
differenziertere
Modelle.
Imre
Lakatos'
Konzept
der
Forschungsvorgänge
versucht,
das
Abgrenzungsproblem
über
ein
zentrales
„harte
Kern“-Konzept
mit
einem
schützenden
Belag
zu
lösen.
Thomas
Kuhns
Begriff
der
Paradigmenwechsel
zeigt
außerdem,
dass
wissenschaftlicher
Fortschritt
oft
durch
strukturelle
Umbrüche
statt
durch
einfache
Falsifikation
verläuft.
überprüfbare
Hypothesen
aufweisen.
Zudem
werden
Praxisfelder
wie
Ingenieurwissenschaften,
Mathematik
oder
formale
Theorien
oft
in
das
Spektrum
der
Wissenschaft
eingeordnet,
obwohl
sie
nicht
immer
auf
dieselbe
Weise
falsifizierbar
sind.
Methode
und
legitimer,
aber
nicht-wissenschaftlicher
Erkenntnisgewinnung
unterschieden.
In
der
Gegenwart
gilt
das
Abgrenzungsproblem
als
offener
Forschungsbereich:
Es
gibt
keinen
universell
akzeptierten
Kriterienkatalog,
sodass
Grenzfälle
wie
Pseudowissenschaften
oder
Politik-
und
Werbebewertung
weiterhin
relevant
bleiben.