100lösungsmittelfreien

Der Ausdruck 100lösungsmittelfreien bezeichnet Produkte oder Formulierungen, die vollständig lösungsmittelfrei sind. In der Praxis bedeutet dies, dass der Gehalt an flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) sehr gering oder Null ist. Solche Systeme verwenden in der Regel Wasser als Lösungsvermittler, 100-prozentige Feststoffe oder alternative, nicht flüchtige Reaktionswege, wie UV‑härtende Beschichtungen, Pulverbeschichtungen oder wasserbasierte Klebstoffe.

Der Begriff ist kein geschützter Standard, sondern eine Marketingaussage. In vielen Rechtsordnungen gelten gesetzliche VOC-Grenzwerte für verschiedene Produktkategorien. Eine 100‑prozentige Lösungsmittel-Freiheit bedeutet daher oft, dass der VOC-Gehalt bei Null oder unter dem jeweiligen Grenzwert liegt. Hersteller müssen solche Behauptungen meist durch Prüfungen belegen.

Anwendungsbereiche umfassen Beschichtungen für Holz, Metall und Boden, Klebstoffe, Reinigungsmittel, Druckfarben und Bauprodukte. Solvent-freie Systeme tragen zur Verbesserung der Innenraumluftqualität bei, verringern Brandgefahren und erleichtern die Einhaltung von Umwelt- und Arbeitsschutzvorgaben.

Vorteile sind geringere VOC-Emissionen, reduzierte Gesundheitsrisiken für Arbeiter und Verbraucher sowie eine bessere Umweltbilanz. Nachteile können höhere Kosten, geringere Verfügbarkeit oder längere Aushärtungs- bzw. Trockenzeiten sein. Je nach Anwendung können spezielle Technologien (Wasserbasis, UV‑Technik, Pulverbeschichtung) erforderlich sein.

Zertifizierungen und Labels wie EU‑Umweltzeichen oder Blue Angel prüfen oft den VOC‑Gehalt und andere Umweltkriterien. Prüfvorgaben variieren je nach Produktkategorie; wer 100lösungsmittelfreien beansprucht, sollte genaue Kriterien und Prüfberichte vorlegen.