Übersichtsverzeichnisse

Übersichtsverzeichnisse sind Verzeichnisse, die einen thematischen oder sachlichen Überblick über eine größere Sammlung, einen Themenkomplex oder einen Wissensbestand geben. Sie listen zentrale Themen, Begriffe, Objekte oder Einheiten auf und enthalten meist kurze Beschreibungen, Zuordnungen zu verwandten Begriffen sowie Verweise auf weiterführende Materialien oder Teilbereiche. Im Unterschied zu einem Inhaltsverzeichnis, das die Struktur eines einzelnen Werks abbildet, dienen Übersichtsverzeichnisse der Orientierung in einem größeren Bestand und der Unterstützung der Suche nach relevanten Bereichen.

Aufbau und Merkmale

- Typischerweise thematisch oder alphabetisch gegliedert

- Einträge mit Titel, kurzer Beschreibung, Schlagwörtern und ggf. Querverweisen

- Verweise auf verwandte Einträge oder Bereiche der Sammlung

- Metadatenfelder wie Herkunft, Datum, Schlagworte, Relevanz

- Gegebenenfalls Links oder Verweise zu Primärquellen, Katalogen oder Digitaloberflächen

Anwendungsgebiete

- Bibliotheken, Archiven, Museen zur Strukturierung großer Sammlungen

- Digitalportale und Fachportale, die Nutzern einen Überblick über ein Themenfeld geben

- Forschungsdatenkataloge, Lehr- und Lernressourcen sowie Wissensdatenbanken

Vorteile und Herausforderungen

- Vorteile: erleichtert Orientierung, unterstützt die Entdeckung quer zur Struktur des Bestands, fördert systematische Recherche und Kuration

- Herausforderungen: Bedarf an regelmäßiger Pflege, Aktualisierung bei Neubeständen, Abwägung von Abdeckungsumfang und Tiefe, Abhängigkeit von kontrollierten Vokabularen und Standards

Verwaltung und Standards

Übersichtsverzeichnisse werden von Bibliothekaren, Archivaren oder Wissensmanagern erstellt und gepflegt. Sie profitieren von kontrollierten Schlagwörtern und Standards wie bibliografischen Metadatenformaten (z. B. Dublin Core) oder thesauren (z. B. GND) zur Konsistenz und Interoperabilität.