vorkomprimierte

Vorkomprimierte bezeichnet in der Informatik Daten oder Streams, die bereits vor einer weiteren Verarbeitung mit einem Kompressionsverfahren kodiert wurden. Der Begriff wird häufig im Zusammenhang mit Dateiformaten, Containern oder Verarbeitungs-Pipelines verwendet, in denen externe Codecs oder Algorithmen bereits eine Reduktion der Redundanz vorgenommen haben.

Der Hauptzweck von Vorkomprimierung ist die Reduzierung der CPU-Belastung bei der Dekompression, die Einhaltung von Formatvorgaben oder die Vorbereitung von Daten, die von Drittanbietertools erzeugt werden. Durch Vorkomprimierung lassen sich Latenzzeiten verringern oder Speicher- bzw. Übertragungsbandbreiten besser nutzen. In einigen Fällen dient sie auch dazu, standardisierte oder plattformabhängige Anforderungen zu erfüllen.

Auswirkungen auf weitere Kompression: Bei einer zusätzlichen Kompression mit einem allgemeinen verlustfreien Kompressor ergibt sich meist kein nennenswerter Platzgewinn; häufig kann sich die Dateigröße sogar erhöhen, wegen Overhead und Metadaten. Die Entropie der Daten ist nach der ersten Kompression hoch, sodass kaum Redundanzen vorhanden sind. Daher vermeiden viele Pipelines Doppelkompression oder passen die Verarbeitung entsprechend an.

Typische Beispiele: Bereits komprimierte Bilddateien wie JPEG, Audiodaten wie MP3 oder Daten in Archiven wie ZIP, bei denen zusätzliches Komprimieren wenig Wirkung zeigt. In Software- oder Spieleanwendungen können vorkomprimierte Assets direkt verwendet werden, um Ladezeiten zu optimieren.

Praktische Hinweise: Beim Design von Verarbeitungspipelines sollte geprüft werden, ob eine weitere Kompression sinnvoll ist. Tools können erkennen, ob Daten bereits vorkomprimiert sind, und Doppelkompression vermeiden. Falls nötig, sollten alternative Transformationsschritte eingesetzt oder Neu-Codierung mit kompatiblen Codecs vorgenommen werden.

Siehe auch: Datenkompression, Dekompression, Entropie, verlustfrei vs verlustbehaftet, Precompression in der Datenverarbeitung.