verdampfbar

Verdampfbar beschreibt in der Chemie und im Gefahrstoffwesen die Eigenschaft eines Stoffes, in den gasförmigen Zustand überzugehen bzw. dabei Dampf zu bilden. Praktisch bedeutet dies, dass der Stoff eine spürbare Verdampfungsneigung besitzt und unter üblichen Bedingungen in Dampf übergeht. Die zentrale Größe dabei ist der Dampfdruck, der angibt, wie stark ein Stoff bei einer bestimmten Temperatur verdampft. Stoffe mit hohem Dampfdruck gelten als hoch verdampfbar bzw. leicht flüchtig, solche mit geringem Dampfdruck als weniger verdampfbar.

Verdampfbar zu sein umfasst mehr als nur das Sieden oder Blasen beim Erhitzen. Bereits bei Raumtemperatur kann ein verdampfbarer Stoff Dampf freisetzen, wodurch er in der Luft einreibendes oder brennbares Dampf-Luft-Gemisch bilden kann. In Gefahrstoffkatalogen und Sicherheitsdatenblättern wird daher oft zwischen leicht, mittel und schwer verdampfbaren Substanzen unterschieden. Die Einstufung beeinflusst Maßnahmen wie Belüftung, Lagerung, Überschreitung von Temperaturgrenzen und den Umgang mit Zündquellen.

In der Praxis findet sich der Begriff in Sicherheitshinweisen, technischen Datenblättern und regulatorischen Einstufungen wieder. Verdampfbare Stoffe sind häufig brennbar oder aromatisch riechend, und sie erfordern entsprechende Sicherheitsvorkehrungen. Beispiele für hoch verdampfbare Substanzen sind viele Lösungsmittel wie Aceton oder Ethanol; Wasser besitzt ebenfalls Verdampfungsneigung, gilt aber im Vergleich zu organischen Lösungsmitteln als weniger volatil.