Gefahrstoffkatalogen

Gefahrstoffkataloge sind systematische Übersichten der in einem Betrieb verwendeten, gelagerten oder erzeugten Gefahrstoffe. Sie dienen der transparenten Gefährdungsbeurteilung, der Planung von Schutzmaßnahmen und der Einhaltung gesetzlicher Pflichten im Umgang mit Gefahrstoffen.

Rechtlicher Rahmen und Zweck: In Deutschland unterstützen Gefahrstoffkataloge das Management nach der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) und den Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS). Sie ergänzen Sicherheitsdatenblätter (SDS) und das interne Gefahrstoffverzeichnis, indem sie eine kompakte, betriebsweite Übersicht der Stoffe sowie relevanter Handhabungs- und Notfallinformationen bereitstellen.

Inhalte: Typischerweise enthalten Gefahrstoffkataloge Bezeichnung des Stoffs oder Produkts, ggf. CAS- oder EC-Nummer, Gefahrenklassen nach dem Global Harmonisierten System (GHS), H- und EUH-Sätze, Lager- und Umgangshinweise, erforderliche persönliche Schutzausrüstung, Notfall- und Erste-Hilfe-Maßnahmen, Entsorgungs- und Rückbauhinweise, Informationen zum Lieferanten und zur Aktualisierung des Eintrags.

Anwendung und Nutzen: Der Katalog unterstützt Mitarbeitende bei sicherem Arbeiten, Schulungen, Betriebsanweisungen und dem Notfallmanagement. Er erleichtert die Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung, die Kommunikation von Gefahren im Betrieb und die strukturierte Dokumentation von Stoffen im Sinne der gesetzlichen Anforderungen.

Abgrenzung und Pflege: Der Gefahrstoffkatalog ist kein Ersatz für das SDS, sondern eine organisatorisch verankerte Übersicht im Betrieb. Er sollte regelmäßig aktualisiert werden, z. B. bei Neuanschaffungen, Stoffwechseländerungen oder Lagerveränderungen, und Beschäftigten jederzeit zugänglich sein.