transaminasenanstieg

Transaminasenanstieg bezeichnet die Erhöhung der Leberenzyme Transaminasen im Blut, vor allem der Alaninaminotransferase (ALT) und der Aspartataminotransferase (AST). Diese Enzyme befinden sich überwiegend in Leberzellen (Hepatozyten); bei Zellschädigung gelangen sie vermehrt ins Blut. Ein Anstieg kann Hinweise auf eine akute oder chronische Lebererkrankung geben, ist aber kein eigenständiger Krankheitsbegriff.

Klinisch zeigt sich ein Transaminasenanstieg oft als Teil von Leberfunktionswerten (Lagebild aus ALT, AST, Gamma-GT, alkalische Phosphatase, Bilirubin). ALT gilt als leberspezifischer als AST, das auch in anderen Geweben wie Herz- und Skelettmuskulatur vorkommt. Die Höhe der Werte und das Muster helfen bei der Einordnung: leichte bis moderate Erhöhungen sind häufig bei Fettleber, virusbedingten Hepatitiden oder medikamentöser Leberverletzung; deutlich erhöhte Werte (>10-mal der Norm) können auf akute Leberinsuffizienz oder schwere toxische Schädigung hindeuten. Der AST/ALT-Verhältnis kann Hinweise geben, z. B. ein Verhältnis >2 bei alkoholbedingter Hepatitis oder fortgeschrittener Lebererkrankung, ist aber kein alleiniges Kriterium.

Ursachen sind vielfältig: hepatotoxische Medikation (z. B. Paracetamol in Überdosierung, Langzeitmedikation), virale Hepatitis, alkoholische Lebererkrankung, nicht-alkoholische Fettlebererkrankung, autoimmune Hepatitis, ischemische Hepatitis, oder selten metabolische Störungen. Auch muskuloskelettale Verletzungen können zu erhöhten AST-Werten beitragen.

Diagnostik umfasst Anamnese (Medikationen, Alkohol, Toxine), serologische Tests (viral, autoimmun), Bildgebung, sowie ggf. weitere Laborwerte (Bilirubin, Albumin, Gerinnung) und spezialisierte Untersuchungen. Behandlung richtet sich nach der Ursache; meist steht das Abklingen der Schädigung durch Beseitigung der Auslöser im Vordergrund. In schweren Fällen ist eine engmaschige medizinische Überwachung erforderlich, ggf. intensiver Support oder Transplantationsüberlegungen.