thalamischen

Thalamischen ist die Adjektivform, die im Deutschen verwendet wird, um auf den Thalamus zu beziehen oder Strukturen, Bahnen und Funktionen zu beschreiben, die mit dem Thalamus verbunden sind. Der Thalamus ist ein paariges Kerngebiet im Diencephalon (Zwischenhirn) und fungiert als zentrales Relais- und Integrationszentrum des Gehirns. Sensorische Informationen gelangen zum Thalamus (ausgenommen Riechbahn), werden dort verarbeitet und anschließend zu den entsprechenden kortikalen Bereichen weitergeleitet. Der Thalamus beteiligt sich auch an motorischen Kontrollen, der Wachheit und der Aufmerksamkeit sowie an höheren kognitiven Prozessen durch limbische und kortikale Verbindungen.

Zu den thalamischen Strukturen gehören verschiedene Kerne, die in funktionelle Gruppen gegliedert sind. Zu den wichtigsten gehören ventrale Kerne wie der VPL- und der VPM-Komplex (sensorische Relais für Körper bzw. Gesicht), der motorisch assoziierte VA/VL-Kernkomplex, der Pulvinar (Aufmerksamkeit und visuelle Integration), das mediodiale Kerngebiet sowie der anteriore Kern (insbesondere in limbischen Netzwerken mit dem Hippocampus). Diese Kerne empfangen unterschiedliche Eingänge – sensorisch, motorisch oder limbisch – und senden Projektionen an geeignete Kortizes, wodurch spezialisierte Funktionswege entstehen.

Klinisch sind thalamische Strukturen bedeutend: Läsionen oder Infarkte im Thalamus können sensorische Ausfälle auf der Gegenseite, thalamische Schmerzen, Störungen der Aufmerksamkeit oder Bewegungsstörungen verursachen. Die Bezeichnung thalamischen wird zudem in Diagnostik und Lehrliteratur verwendet, um thalamusbezogene Befunde zu kennzeichnen; der englische Gegenbegriff lautet thalamic.

Der Begriff veranschaulicht die enge anatomische und funktionale Beziehung zum Thalamus und wird in der neuroanatomischen und klinischen Fachsprache regelmäßig genutzt.