radiopharmazeutischen

Radiopharmazeutische Mittel, oft als Radiopharmazeutika bezeichnet, sind Arzneimittel, die eine oder mehrere radioaktive Nuklide enthalten und für diagnostische oder therapeutische Verfahren in der Nuklearmedizin eingesetzt werden. Typischerweise bestehen sie aus einem Radionuklid, einem Trägermolekül und einem Lösungsmittel; der radioaktive Zerfall liefert Bildsignale oder bestrahlt gezielt Gewebe. Durch das Trägermolekül bestimmt die Substanz die Verteilung im Körper und damit die diagnostische oder therapeutische Wirkung.

Die Anwendungen gliedern sich in diagnostische Radiopharmazeutika, die der bildgebenden Diagnostik dienen, und therapeutische Radiopharmazeutika, die Gewebe gezielt bestrahlen. Typische diagnostische Substanzen umfassen SPECT- oder PET-Tracer wie Technetium-99m-, Fluor-18- oder Gallium-68-markierte Verbindungen. Therapeutische Radiopharmazeutika verwenden Radionuklide wie Lutetium-177 oder Iod-131, oft gekoppelt an Peptide oder Antikörper, um Tumore zu behandeln oder andere Erkrankungen zu therapieren. Radiopharmazeutika werden häufig über Generatoren (z. B. Mo-99/99mTc) oder durch Cyclotronproduktion (z. B. 18F) hergestellt und anschließend radiochemisch an Trägersubstanzen gebunden.

Qualität, Sicherheit und Regulierung sind zentral. Wichtige Kriterien sind Radiochemical Purity, Sterilität, Endotoxinfreiheit, korrekte pH-Werte und Haltbarkeit. Dosimetrie, Strahlenschutz und Minimierung der Strahlenbelastung für Patientinnen und Patienten spielen eine wesentliche Rolle. Die Herstellung erfolgt nach GMP-Richtlinien und unter behördlicher Zulassung. Weltweit unterliegen Radiopharmazeutika zusätzlich nationalen Arzneimittel- und Strahlenschutzgesetzen, was eine enge Zusammenarbeit von Chemie, Radiologie, Medizinphysik und Regulierung erfordert.