prosthetische

Prosthetische Maßnahmen beziehen sich auf künstliche Körperteile, die verlorene Strukturen ersetzen oder deren Funktion wiederherstellen. Im medizinischen Fachgebiet wird überwiegend von Prothetik gesprochen; das Adjektiv prosthetisch beschreibt entsprechende Geräte oder Verfahren. Prosthetische Lösungen umfassen Gliedmaßenprothesen, zahnprothetische Versorgung sowie Augen-, Hals- oder Gesichtprothesen. Ziel ist es, Mobilität, alltägliche Aktivitäten und Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern.

Die Gliedmaßenprothetik deckt Bereiche wie Oberarm-, Unterarm-, Oberschenkel- oder Unterschenkelstumpf ab. Moderne Prothesen kombinieren mechanische Passung, Dämpfung und elektronische Steuerung. Häufig eingesetzte Systeme nutzen Körperkraft oder Muskelströme (myoelektrische Signale) zur Bewegung. Materialien reichen von Silikon und Kunststoff bis zu kohlefaserverstärkten Komponenten und Titan. Dentalprothetik umfasst Kronen, Brücken, Teil- oder Vollprothesen aus Keramik, Metall und Kunststoff; Augenprothesen bestehen aus Silikon oder Kunststoff.

Herstellung und Anpassung erfolgen meist durch einen Prothetiker oder Orthopädietechniker: Abdruck oder 3D-Scan, Herstellung des Passungssockels, Anbringen der Prothesenteile, Tests und Feinabstimmungen. 3D-Druck und modulare Bauweisen ermöglichen eine individuellere Anpassung. Technologische Entwicklungen umfassen myoelectric gesteuerte Systeme, implantierbare Schnittstellen und fortgeschrittene Sensorik, die Bewegungen präzise steuern. Finanzierung, Versorgungssysteme und Regulierung variieren je nach Land; der Zugang zu Prothetik hängt oft von Kosten, Fachkräften und Rehabilitationsangeboten ab.