nichtmaskierbar

Nichtmaskierbar beschreibt in der Informatik Ereignisse, Signale oder Fehler, die sich nicht durch gewöhnliche Maskierungsmethoden unterdrücken oder verzögern lassen. Solche Vorkommnisse benötigen in der Regel eine unmittelbare Behandlung durch das System oder eine speziell dafür vorgesehene Fehlerbehandlung.

Ein häufiges Beispiel sind nichtmaskierbare Interrupts (NMI) in Computerarchitekturen. NMIs besitzen eine höhere Priorität als maskierbare Interrupts und können nicht dauerhaft durch das normale Interrupt-Disable-Flag blockiert werden. Sie dienen typischerweise der Meldung kritischer Hardwarezustände wie Speicher- oder Paritätsfehler, Stromausfallsignale oder dem Einleiten eines Debug-Modus. In vielen Prozessorarchitekturen wird der NMI durch eine eigene Signalleitung ausgelöst und umgeht somit direkte Maskierungen.

Die Handler von NMIs müssen robust und schnell sein, denn ein falscher oder endloser NMI-Handler kann das System in einen Zustand versetzen, aus dem es nicht mehr normal fortfahren kann. Oftmals schreiben Systeme bei einem NMI Diagnoseinformationen oder erzeugen einen Speicherauszug.

Nichtmaskierbare Ereignisse erhöhen die Zuverlässigkeit eines Systems, indem sie kritische Zustände frühzeitig melden. Gleichzeitig bergen sie Sicherheitsrisiken, weshalb Hardware- und Firmware-Designer klare Regeln festlegen, wann NMIs ausgelöst werden dürfen und wie sie protokolliert und sicher behandelt werden.

Anwendungsgebiete umfassen Not-Aus-Funktionen, Fehlerdiagnose, Watchdog-Timeouts und Debugging; der Begriff kann auch allgemein für Signale verwendet werden, die sich nicht durch Softwareoptionen unterdrücken lassen.