luftgetrieben

Luftgetrieben bezeichnet in der Technik Systeme, Bauteile oder Vorrichtungen, die durch komprimierte Luft betrieben oder angetrieben werden. Typisch handelt es sich um Pneumatiksysteme, bei denen Energie in Form von Druckluft übertragen und in Bewegung umgesetzt wird.

Funktionsprinzip: Eine Luftversorgung erzeugt Druckluft durch einen Kompressor. Die Luft wird über Leitungen gespeichert, ggf. gefiltert, getrocknet und bei Bedarf reguliert. Durch Ventile wird der Luftstrom zu Pneumatikzylindern oder pneumatischen Motoren gelenkt, die so lineare oder rotary Bewegungen erzeugen. Rückführung und Steuerung erfolgen über weitere Ventile, Sensoren und Steuereinheiten. Die Energieumsetzung erfolgt ohne Flüssigkeiten, was Wartung vereinfacht, aber auch bestimmte Einschränkungen mit sich bringt.

Typische Bauteile: Druckluftversorgung (Kompressor), Luftaufbereitung (Filter, Trockner, Schmiermittel), Druckregler, Speicherkessel, Pneumatikventile, Zylinder, Dreh- oder Winkelaktoren, Sensoren und Steuerungen.

Vorteile: Einfache, robuste Technik mit schneller Reaktionsfähigkeit; geeignet für risikoreiche oder staubige Umgebungen, da keine Hydrauliköle eingesetzt werden; sicher in Explosionen; kostengünstige Komponenten und einfache Wartung; hohe Kräfte bei kurzen Hubbewegungen.

Nachteile: Energieeffizienz hängt stark von Leckagen und Kompressionsverlusten ab; Druck- und Kraftdichte ist oft geringer als bei Hydraulik; kompressible Luft führt zu gefühlter Nachschwingen und weniger exakter Positionierung; Geräuschentwicklung und laufende Energiezufuhr für den Kompressor.

Anwendungsgebiete: Automatisierung in Fertigung, Montagestrassen, Greifen, Spann- und Pressvorgänge, Reinigungs- und Verpackungsprozesse. Gegenüber anderen Antriebstechniken wird Luftgetrieben dort eingesetzt, wo Schnelligkeit, Robustheit und Sicherheit wichtiger sind als maximale Präzision oder Kraft.