leucoplasten

Leucoplasten sind farblose Plastiden in Pflanzenzellen, die nicht photosynthetisch aktiv sind. Sie entwickeln sich aus Proplastiden in den meristematischen Geweben und dienen vor allem der Speicherung unterschiedlicher Substanztypen, je nach Gewebe und Entwicklungsstand. Im Gegensatz zu Chloroplasten fehlen ihnen Pigmente und Thylakoide, weshalb sie farblos erscheinen. Leucoplasten können sich je nach Bedarf zu anderen Plastiden differenzieren.

Man unterscheidet verschiedene Typen der Leucoplasten, je nachdem welche Reservestoffe gespeichert werden: Amyloplasten speichern Stärke in Form von Granula und kommen häufig in Wurzeln, Knollen und Samen vor; Elaioplasten speichern Lipide (Ölkörper) und finden sich vor allem in Speichergeweben von Samen und Fruchtanlagen; Proteinoplasten enthalten Proteine als Reserveproteine. In der Praxis können Leucoplasten auch spezialisierte Formen bilden, die mehrere Speicherstoffe kombinieren.

Biogenese und Plastidenwechsel: Leucoplasten entwickeln sich aus Proplastiden und bleiben in lichtarmen Geweben meist farblos. Sie können sich bei Bedarf zu Chloroplasten entwickeln, wenn Zellen Licht ausgesetzt sind, oder zu anderen speichernden Plastiden transformieren, je nach Entwicklungs- und Umweltbedingungen. Umgekehrt kann sich der Zustand eines Plastids unter veränderten Bedingungen verschieben, um den Reservestoffbedarf der Pflanze zu decken.

Vorkommen und Funktion: Leucoplasten finden sich häufig in Speichergeweben wie Wurzeln, Knollen, Samen und Endospermen. Ihre Hauptfunktion besteht in der Speicherung von Stärke, Lipiden oder Proteinen, wodurch sie eine zentrale Rolle bei der Energie- und Bausteinversorgung der Pflanze während Keimung und Wachstum spielen.