kunststoffträger

Kunststoffträger bezeichnet Trag- oder Unterstützungsbauteile aus Kunststoff, die Lasten aufnehmen oder Bauteile tragen. Sie dienen als leichtere, korrosionsbeständige Alternative zu Metall- oder Holztägern und erleichtern Montagearbeiten. Einsatzgebiete sind Bau- und Anlagenbau, Verpackungstechnik, Maschinen- und Fahrzeugbau sowie Infrastrukturkomponenten in Rechen- oder Regelungssystemen; in der Landwirtschaft kommen Tragprofile in Gewächshäusern zum Einsatz.

Materialien sind überwiegend Thermoplaste wie PP, PE, PVC, PC oder PA, sowie glasfaser- oder kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe (GFRP/CFRP). Für höhere Festigkeiten werden pultrudierte Faserverbundprofile verwendet. Herstellungsverfahren umfassen Extrusion, Spritzgießen und Pultrusion; grob geformte Profile können zudem durch Zerspanung bearbeitet werden.

Zu den Vorteilen zählen geringes Gewicht, gute Beständigkeit gegen Korrosion sowie einfache Montage. Nachteile sind geringere Festigkeit und Steifigkeit als bei Metall, Langzeitschrumpfung (Creep) unter Dauerlast, temperatur- und UV-Abhängigkeit sowie Kosten, die je nach Material stark variieren können. Umweltaspekte und Recycling sollten bei der Materialwahl berücksichtigt werden.

Anwendungsgebiete reichen von Trag- und HalterSystemen in Gebäuden, Kabel- und Rohrtrassen, Maschinen- und Anlagenbau bis zu Gewächshauskonstruktionen, Transport- und Displaylösungen sowie Verpackungsträgern.

Bei der Auslegung von Kunststoffträgern sind Lastannahmen, Deflection, Temperatur- und Chemikalienexposition sowie Eigenspannungen zu berücksichtigen. Verbindungen erfolgen durch Kleben, Schrauben oder Nieten. Entsprechende Normen geben Vorgaben zu Materialwahl, Belastbarkeit und Prüfung.