geschlossenporige

Geschlossenporige Materialien bezeichnen Porosität, bei der die Porenräume voneinander oder vom Außenraum nicht durchgehend miteinander verbunden sind. Das Porennetz besteht weitgehend aus isolierten Hohlräumen, die in der Regel keinen Fluidaustausch ermöglichen. Im Gegensatz dazu bedeutet offene oder durchlässige Porosität, dass Porenkanäle vorhanden sind, die Fluiden eine Verbindung zum Außenraum und untereinander bieten. Die Gesamtporosität setzt sich aus offenen und geschlossenen Poren zusammen; die effektive oder offene Porosität beschreibt den Anteil der Poren, der tatsächlich für Fluideverkehr nutzbar ist.

Vorkommen und Auswirkungen lassen sich in Geologie, Materialwissenschaft und Bauwesen beobachten. In geologischen Gesteinen kann geschlossene Porosität durch Mikrokracken, Druckdichtung oder spätere Ausscheidungen entstehen und führt zu hoher Porosität, aber geringer Permeabilität. In karbonatischen Gesteinen, vulkanischen Gesteinen oder stark verdichteten Sedimenten tritt geschlossene Porosität häufig auf. In keramischen Materialien, Schaumstoffen oder Beton kann sie gezielt durch Herstellungsprozesse erzeugt werden, um bestimmte mechanische oder thermische Eigenschaften zu erreichen.

Messung und Bestimmung erfolgen durch Unterscheidung von Gesamt- und offener Porosität. Die Gesamtheit der Poren lässt sich indirekt aus Dichte- oder Pyknometer-Messungen ableiten, während die offene Porosität oft durch Wasser- oder Gasaufnahme, Durchlässigkeitsversuche oder Luftsättigungsdaten bestimmt wird. Mercury-Intrusion-Porosimetrie liefert in der Regel Informationen über zugängliche Poren, während Computertomographie eine räumliche Abbildung der Pore-Struktur ermöglicht. Die Unterscheidung von geschlossener und offener Porosität ist wichtig für Eigenschaften wie Permeabilität, Lagerkapazität und mechanische Stabilität von Materialien.