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Die geriatrische Akutmedizin, auch Akutgeriatrie genannt, ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich auf die Behandlung älterer Patienten in akuten gesundheitlichen Krisen konzentriert. Im Fokus stehen die Erkennung und Behandlung akuter Erkrankungen bei Hochbetagten, die zugleich unter Multimorbidität, Frailty und polypharmakonologischer Behandlungen leiden. Ziel ist es, Funktionsverlust zu verhindern, Komplikationen zu minimieren und eine patientenzentrierte, ganzheitliche Versorgung sicherzustellen.

Zentrale Konzepte sind die Geriatrische Allgemeine Beurteilung (Comprehensive Geriatric Assessment, CGA), Früherkennung von Delirium, Sturzrisiken, Depression und Malnutrition, sowie eine regelmäßige Medikamentenüberprüfung. Weitere Schwerpunkte bilden Mobilisierung, Rehabilitation, Ernährungsstatus, Schmerztherapie und die Zusammenarbeit mit Angehörigen sowie Sozialdiensten. Die Behandlung berücksichtigt häufigere Probleme wie Polypharmazie, sensorische Beeinträchtigungen und Hemmungen bei der Therapiezulassung durch individuelle Lebensumstände.

Strukturen und Vorgehen umfassen Akutgeriatrische Stationen oder Einheiten, in denen ein interdisziplinäres Team aus Geriatern, Pflegefachpersonen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Sozialarbeitern und Apothekern arbeitet. Wichtig sind eine frühzeitige geriatrische Einschätzung, eine koordinierte Entlassungsplanung sowie eine nahtlose Einbindung von Hausärzten, Rehabilitationsdiensten und ambulanten Versorgungsnetzen.

Auswirkungen und Herausforderungen: Studien berichten oft kürzere Liegezeiten, geringere Deliriumraten und bessere funktionelle Ergebnisse, jedoch variieren Ressourcen, Personal und Versorgungswege regional. Der Bedarf an spezialisierter Ausbildung und an kompatiblen Versorgungsmodellen bleibt international hoch, ebenso die Forschung zu CGA, Deliriumprävention und Medikationsmanagement.