fotorealistischen

Fotorealismus, im Deutschen oft auch als fotorealistische Kunst bezeichnet, ist eine Strömung der bildenden Kunst, die darauf abzielt, Motive so präzise wie möglich zu reproduzieren, dass das Ergebnis wie eine Aufnahme wirkt. Der Begriff bezieht sich auf die technisch hochgradige Nachahmung optischer Eindrücke durch Malerei, Zeichnung oder digitale Medien. In der Praxis werden Fotografien als Referenz genutzt, um Detailtreue, Lichtführung, Texturen und Reflexionen exakt wiederzugeben.

Ursprung und Entwicklung liegen in den späten 1960er-Jahren in den USA; bald darauf fand der Stil internationale Verbreitung, auch in Deutschland. Typische Motive sind Alltagsgegenstände, Straßenszenen, Architekturdetails, Porträts und Oberflächen wie Glas, Metall oder Wasser. Die Arbeiten zeichnen sich durch eine beherrschte Farbpalette, feine Rasterung oder Projektion von Vorlagen sowie eine präzise Mal- oder Zeichentechnik aus. Neben traditioneller Öl- oder Acrylmalerei kommen auch Airbrush-Techniken und, in jüngerer Zeit, digitale Rendering-Verfahren zum Einsatz.

Ziel des Fotorealismus ist nicht nur eine optische Täuschung, sondern die Untersuchung der Abgrenzung zwischen Foto- und Handwerkskunst. Kritische Debatten drehen sich um Originalität, den Umgang mit Vorlagen sowie die Frage, inwiefern die vermeintliche Nähe zum Foto die künstlerische Leistung beeinflusst. In der Fachliteratur wird der Begriff oft mit Hyperrealismus in Beziehung gesetzt; während beide Strömungen Detailreichtum betonen, fokussiert der Fotorealismus stärker auf die exakte Reproduktion visueller Informationen.