fluoriertes

Fluoriertes bezeichnet in der Chemie Substanzen, bei denen Fluoratome oder Fluorgruppen eingeführt wurden. Der Begriff stammt vom Verb fluorieren. Fluorierte Verbindungen treten breit auf: organische fluorierte Verbindungen wie Fluoralkane oder Fluorarylverbindungen sind durch C–F-Bindungen gekennzeichnet, die besonders stark und chemisch stabil sind. In der Materialwissenschaft spielen fluorierte Polymere eine zentrale Rolle, darunter Polytetrafluorethylen (PTFE) und Polyvinylidenfluorid (PVDF). Diese Stoffe zeichnen sich durch hohe chemische Beständigkeit, geringe Oberflächenspannung und oft geringe Reibung aus.

Eigenschaften: Die C–F-Bindung ist sehr energiereich; Fluorierung kann physikalische Eigenschaften wie Lipophilie, Thermostabilität und chemische Widerstandskraft erhöhen, aber auch die Polarität beeinflussen. Fluorierte Strukturen können die biologische Aktivität von Molekülen beeinflussen, weshalb Fluorierung in der Wirkstoffchemie häufig genutzt wird.

Anwendungen: In der Pharmazie erhöhen fluorierte Gruppen häufig die metabolische Stabilität, Reichweite und Zielbindung mancher Wirkstoffe. In der Radiochemie dient 18F der Bildgebung in der Positronen-Emissions-Tomographie (PET). Fluorierte Polymere finden breite Anwendung in Beschichtungen, Dichtungen, chemischem Widerstand sowie in der Elektronik.

Sicherheit und Umwelt: PFAS, per- und polyfluorierte Substanzen, gelten als persistent und können Umwelt- sowie Gesundheitsprobleme verursachen. Entsorgung und Regulierung fluorierter Verbindungen sind Gegenstand von Umweltvorschriften.