endtoendkommunikation

Endtoendkommunikation bezeichnet die Kommunikation zwischen zwei oder mehreren Endpunkten in einem Kommunikationssystem, bei der Zwischenknoten wie Router oder Vermittlungsnetze möglichst wenig Funktionen übernehmen, die die Semantik oder Zuverlässigkeit der Kommunikation betreffen. Dieses Prinzip betont, dass Endpunkte die relevanten Kontextinformationen besitzen, um Fehlerbehandlung, Integrität und Sicherheit zuverlässig zu gewährleisten, während das Netz einfache Weiterleitung übernimmt.

Das End-to-End-Prinzip, formuliert von Saltzer, Reed und Clark im Jahr 1984, bildet die theoretische Grundlage. Demnach sollten netzwerkinterne Bestandteile so einfach wie möglich bleiben und nur dort arbeiten, wo volle Kontextinformationen vorliegen. Dadurch lässt sich die Semantik von Anwendungen besser schützen, und Änderungen am Netz verursachen weniger Auswirkungen auf die Endanwendung.

In der Praxis zeigt sich Endtoendkommunikation unter anderem durch Protokolle wie TCP, das zwischen Endpunkten Zuverlässigkeit und Ordnung der Daten sicherstellt, während IP als best-effort-Transport weiterleitet. Anwendungen setzen oft zusätzliche End-to-End-Mechanismen ein, etwa TLS/SSL oder End-to-End-Verschlüsselung in Messaging-Diensten, um Vertraulichkeit und Integrität über den gesamten Pfad zu wahren.

Vorteile sind verbesserte Zuverlässigkeit, Skalierbarkeit der Anwendungen und verstärkte Sicherheit an den Endpunkten. Herausforderungen ergeben sich durch Overhead, erhöhte Latenz und Probleme mit NATs oder Middleboxes, die End-to-End-Semantik beeinträchtigen oder Verschlüsselungsschichten erschweren. Endtoendkommunikation bleibt ein zentrales Orientierungskonzept beim Design von Netzwerken und Anwendungen.