einsprachig

Einsprachig ist eine Bezeichnung aus der Sprachwissenschaft, die beschreibt, dass eine Person oder Gemeinschaft eine einzige Sprache spricht oder verwendet. Der Begriff wird häufig im Kontext von Sozial- und Bildungspolitik, Migrationsforschung und Sprachplanung verwendet, um Unterschiede in Sprachkompetenzen, Kommunikationszugängen und Integrationsmöglichkeiten zu kennzeichnen. Im Deutschen entspricht einsprachig dem englischen monolingual.

Im Einzelnen kann einsprachig bedeuten, dass eine Person im Alltag ausschließlich Deutsch spricht (oder eine andere Sprache), ohne regelmäßig weitere Sprachen zu nutzen. Auf Ebene von Gemeinschaften oder Regionen kann einsprachig bedeuten, dass die Mehrheit der Bewohner eine einzige Sprache dominiert und Minderheiten andere Sprachen kaum verwenden. In solchen Kontexten kann der Zugang zu Bildung, Behördeninformationen und Medien sprachlich fokussiert sein.

Der Begriff steht in Gegensatz zu zweisprachig oder mehrsprachig. Zweisprachigkeit bezeichnet die Fähigkeit, zwei Sprachen kompetent zu verwenden; Mehrsprachigkeit beschreibt die Nutzung mehrerer Sprachen in unterschiedlicher Lebenssituation. Einsprachigkeit ist keine feste Indikation für Sprachfähigkeit, sondern oft eine Folge von Bildung, Migration, Gesellschaftsstruktur oder politischen Rahmenbedingungen, die Mehrsprachigkeit hemmen oder begünstigen.

Kritisch wird der Begriff, wenn er eine homogene oder wertende Zuschreibung bildet, die Vielsprachigkeit ausblendet oder die sprachliche Identität individueller Sprecher vereinfacht. In Studien wird deshalb oft differenziert zwischen Sprachkompetenz, Sprachpraxis und Zugang zu Ressourcen.

Siehe auch: Monolingualismus, Mehrsprachigkeit. In vielen Ländern werden einsprachige Informationen in einer einzigen Sprache bereitgestellt, während mehrsprachige Versionen notwendig sein können, um allen Bevölkerungsteilen gerecht zu werden.