einbehaltung

Einbehaltung bezeichnet die Rückbehaltung von Geldern, Gütern oder Ansprüchen durch eine Partei gegenüber einer anderen. Sie kommt zum Einsatz, um eine Forderung durchzusetzen, eine vertragliche Pflicht sicherzustellen oder gesetzliche Vorgaben einzuhalten. In vielen Fällen dient die Einbehaltung der Sicherung eines Rechtsverhältnisses oder der Vermeidung von Nachteilen für den Gläubiger.

Im deutschen Zivilrecht spielt das Recht zur Zurückbehaltung eine zentrale Rolle. Das Zurückbehaltungsrecht ist im BGB verankert (etwa in § 273), das dem Schuldner unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt, eine Leistung zurückzuhalten, bis der Gläubiger eine Gegenleistung erfüllt oder Sicherheitsleistungen erbringt bzw. Mängel behoben sind. Voraussetzung ist, dass die Einbehaltung gerechtfertigt, angemessen und dem Rechtsverhältnis entsprechend ist.

Einbehaltung kommt auch in wirtschaftlichen und regulatorischen Kontexten vor. Im Arbeits- und Sozialwesen ziehen Arbeitgeber Lohnsteuer, Sozialversicherungsbeiträge und ggf. Pfändungen direkt vom Bruttolohn ein und führen diese an die zuständigen Behörden ab. In der internationalen Praxis reicht die Einbehaltung oft auch als Quellensteuer fungiert, bei der bestimmte Zahlungen wie Dividenden oder Zinsen an der Quelle einbehalten und an das Finanzamt abgeführt werden.

Darüber hinaus spricht man von einbehaltenen Gewinnen in der Corporate Finance, also Gewinnen, die im Unternehmen verbleiben, um Investitionen zu finanzieren oder die Eigenkapitalbasis zu stärken. Insgesamt ist Einbehaltung ein breiter Begriff, der das Zurückhalten von Zahlungen, Gütern oder Ansprüchen zur Sicherung oder Erfüllung von Rechts- und Vertragspflichten umfasst.