domänenwissen

Domänenwissen bezeichnet das spezifische Wissen über einen bestimmten Anwendungs- oder Fachbereich, das über allgemeines oder methodisches Wissen hinausgeht. Es umfasst Terminologie, Abläufe, Regeln, Normen, Standardprozesse und historische Erfahrungen, die für Probleme in dieser Domäne relevant sind.

Es unterscheidet sich von allgemeinem Fachwissen dadurch, dass es eng an einen konkreten Kontext gekoppelt ist. Domänenwissen kann explizit vorliegen, z. B. in Handbüchern, Prozessbeschreibungen oder Ontologien, oder als implizites, tacit knowledge, das Experten durch Praxis erlangen.

In der Praxis spielt es in Bereichen wie Ingenieurwesen, Gesundheitswesen, Finanzwesen, Softwareentwicklung, Marketing und wissenschaftlicher Forschung eine zentrale Rolle. Es dient der korrekten Interpretation von Daten, der richtigen Anwendung von Regeln und der sinnvollen Modellierung von Prozessen. In der KI und im maschinellen Lernen wird Domänenwissen genutzt, um Modelle zu steuern, zu begrenzen oder mit Domänenregeln zu kombinieren, beispielsweise über regelbasierte Systeme, Ontologien oder fallbasierte Systeme.

Erwerb erfolgt durch Experteninterviews, Dokumentenanalyse, Beobachtung, Schulungen, Wissensmanagement-Systeme und iterative Validierung. Erfahrungen müssen dokumentiert und regelmäßig aktualisiert werden, da sich Regeln, Normen und Umstände ändern.

Herausforderungen sind Wissensverlust durch Fluktuation, Kontextabhängigkeit, Mehrdeutigkeit oder Konflikte zwischen Domänenwissen und allgemeinen Vorgaben. Eine verantwortungsvolle Nutzung erfordert Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Berücksichtigung ethischer Aspekte wie Datenschutz und Bias.