diskursbasierte

Diskursbasierte Ansätze bezeichnet eine Gruppe von theoretischen und methodischen Zugängen, die Diskurs als zentrale Größe der Analyse verstehen. Unter Diskurs versteht man kollektive Sprachpraktiken, Aussagen, Regeln und Wissensformen, die soziale Wirklichkeit strukturieren, Machtverhältnisse reproduzieren und Identitäten formen. Diskursbasierte Ansätze betrachten damit nicht nur was gesagt wird, sondern wie und in welchem Kontext es gesagt wird, wer legitimiert und welche Handlungen daraus folgen.

Der theoretische Hintergrund reicht von diskurstheoretischen Ansätzen Foucaults über die kritische Diskursanalyse (CDA) bis hin zu diskurspsychologischen Ansätzen und sozialkonstruktivistischen Perspektiven. Gemeinsam ist ihnen die Annahme, dass Sprache nicht bloß ausdrückt, sondern Konstruktionen von Realität erzeugt und legitimiert.

Typische Methoden umfassen qualitative Diskursanalysen, die CDA, diskurslinguistische Analysen und, zunehmend, corpusbasierte Ansätze, die Muster in großen Textkorpora erkennen. Untersuchungen fokussieren auf Diskursformationen, Rahmen, Sprachhandlungen, intertextuelle Bezüge und die Rolle von Akteuren bei der Herstellung von Wissen und Normen.

Anwendungsfelder sind Politik- und Policy-Forschung, Medien- und Kommunikationswissenschaft, Bildungsforschung, Organisations- und Managementstudien sowie Gender- und Kulturforschung. Ziel ist es, Machthandlungen, Normen und Identitäten sichtbar zu machen, alternative Diskurse zu beschreiben und politische oder organisatorische Veränderung anzuregen.

Kritik an diskursbasierten Ansätzen betrifft die Subjektivität der Interpretation, das Risiko der Kontextverlust bei der Reduktion komplexer Phänomene auf Sprachmuster sowie Fragen der Replizierbarkeit. Befürworter betonen dagegen die Stärke, versteckte Machtmechanismen zu enthüllen und sozialen Wandel zu ermöglichen. Siehe auch: Diskursanalyse, Diskurstheorie, Foucault, Critical Discourse Analysis.