Zählrahmen

Zählrahmen, auch Rechenrahmen genannt, ist ein Rechenhilfsmittel aus Holz oder Kunststoff. Er besteht aus einem rechteckigen Rahmen mit mehreren parallel angeordneten Stäben, auf denen Perlen bewegt werden können. Über das Verschieben der Perlen lassen sich Zahlen darstellen und arithmetische Operationen durchführen. Je nach Modell sind die Stäbe unterschiedlich gruppiert, um Stellenwerte abzubilden.

Auf jedem Stab befinden sich mehrere Perlen, die entlang des Stabs verschoben werden. In vielen Modellen ist der Rahmen in Abschnitte unterteilt, um eine Unterscheidung von Einer-, Zehner- oder höheren Stellenwerten zu erleichtern. Die Perlen verschieben sich typischerweise in Richtung einer Bezugsmarke oder eines Mittelpunkts, wodurch sich Zahlenwerte ablesen lassen. Zählrahmen dienen als manuelles Rechenmittel ohne elektrische Hilfsmittel und können von Anfangsübungen zur Entwicklung von Zahlverständnis bis hin zu fortgeschrittenen Berechnungen eingesetzt werden.

Historisch verbreiteten sich Zählrahmen in vielen Kulturkreisen. Allgemein gilt der Zählrahmen als Vorläufer moderner Rechenhilfsmittel; Varianten finden sich in Europa, Asien und dem Nahen Osten. In Deutschland war der Rechenrahmen besonders in Schule und Handel im 18. bis 20. Jahrhundert verbreitet. Heutzutage wird er vor allem in der Mathematikdidaktik eingesetzt, in Museen als Ausstellungsstück gezeigt oder in bestimmten Handwerks- und Kulturkontexten gepflegt.

In der Praxis werden Zählrahmen zum Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren und Dividieren verwendet. Das Gerät fördert das Verständnis von Stellenwerten, Grundrechenarten und mentaler Arithmetik und bleibt daneben ein geeignetes Lehrmittel zur anschaulichen Vermittlung mathematischer Grundbegriffe.