Rechenrahmen

Der Rechenrahmen ist ein einfaches Rechenhilfsmittel aus Holz, das aus einem rechteckigen Rahmen mit mehreren Stangen oder Rillen besteht, auf denen bewegliche Perlen, Kügelchen oder Scheiben gleiten. Jede Stange steht gewöhnlich für eine Stellenwertigkeit der Dezimalsystematik, so dass Zahlen durch das Verschieben der Perlen dargestellt werden können. Durch das Anordnen und Verschieben der Perlen lassen sich Grundoperationen wie Addition und Subtraktion durchführen; mit bestimmten Bewegungsfolgen sind auch Multiplikation und Division sichtbar umsetzbar.

Aufbau und Bedienung variieren je nach Modell. Typischerweise besitzt ein Rechenrahmen eine Reihe von Stangen, die jeweils eine Ziffernposition repräsentieren, oft mit einem klaren Abstand zwischen Einheiten- und Zehnerbereich. Die Perlen können von einer Seite zur anderen bewegt werden, wobei der aktuelle Wert durch die Summe der belegten Stellen angegeben wird. Der Rahmen dient damit als taktiles Visualisierungshilfe der Basis-10-Arithmetik und unterstützt das Verständnis von Stellenwerten, Platzwerten und Rechenprozessen durch Handgreiflichkeit.

Historisch gesehen spielte der Rechenrahmen im deutschsprachigen Raum in der schulischen Grundausbildung eine Rolle, insbesondere vor dem flächendeckenden Einsatz von Taschenrechnern. Er wird heute überwiegend als historisches Lernmittel, als Sammlerstück oder als didaktisch-historisches Objekt betrachtet. In einigen Kontexten tauchen ähnliche Konzepte als moderne Lehrmittel wieder auf, die sensorische und kinästhetische Lernwege mit arithmetischen Prinzipien verbinden.

Siehe auch: Abakus, Rechenhilfsmittel, Mathematikdidaktik.