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Zuverlässigkeitsdaten

Zuverlässigkeitsdaten sind quantitative Informationen über das Verhalten eines Produkts oder Systems im Laufe der Zeit unter dem Einfluss von Belastungen und Umweltbedingungen. Sie dienen der Bewertung, dem Nachweis und der Vorhersage der Zuverlässigkeit sowie der Verfügbarkeit eines Systems. Typische Datentypen sind Zeit bis zum Ausfall (Lebensdauerdaten), Ausfallraten, Ausfallmodi sowie begleitende Betriebsdaten. Datenquellen reichen von Felddaten aus Garantiefällen, Serviceberichten und Wartungsaufzeichnungen über Labor- und Accelerated-Life-Tests bis hin zu Einsatz- und Umweltdatenbanken.

Daten können vollständig oder zensiert vorliegen. Rechte Zensur tritt auf, wenn das Produkt noch nicht ausgefallen

Qualität und Verwaltung der Zuverlässigkeitsdaten erfordern saubere Datenerhebung, Stichprobenplanung, Datenbereinigung, Dublettenerkennung und Rückverfolgbarkeit. Bedeutung besitzen standardisierte

Anwendungen umfassen Produktentwicklung, Zuverlässigkeitsnachweis, Wartungs- und Instandhaltungsplanung sowie Garantie- und Risikomanagement.

ist,
Intervall-
oder
Linkszensur
können
aus
Messgrenzen
resultieren.
Zur
Auswertung
werden
lebensdauerbezogene
Methoden
eingesetzt,
wie
Kaplan-Meier-Schätzer,
Nelson-Aalen-Schätzer
und
parametrische
Modelle
(Weibull,
Lognormal,
Exponential).
Wichtige
Kennzahlen
sind
die
mittlere
Betriebsdauer
bis
zum
Ausfall
(MTBF),
die
mittlere
Zeit
bis
zur
Fehlerbehebung
(MTTF)
sowie
die
zeitabhängige
Ausfallrate
λ(t)
und
die
Zuverlässigkeit
R(t)
=
exp(-∫0^t
λ(u)
du).
In
der
Praxis
kommt
auch
die
Angabe
von
Failures
in
Time
(FIT)
zur
Anwendung,
z.
B.
aus
Gründen
der
Elektronikzuverlässigkeit.
Datenformate,
klare
Dokumentation
von
Bedingungen
sowie
Umgang
mit
Verzerrungen
und
unreinen
Daten.
Normen
und
Rahmenwerke
wie
IEC
60300,
ISO
26262,
MIL-HDBK-217F
und
andere
Reliability-Standards
geben
Richtlinien
für
Erhebung,
Validierung
und
Nutzung
von
Zuverlässigkeitsdaten
vor.