Zustandsschätzungen
Zustandsschätzungen bezeichnen die Bestimmung der verborgenen Zustandvektoren eines dynamischen Systems aus verrauschten Messungen. Typischerweise wird ein Zustandsvektor x_k eingeführt, der den systemrelevanten inneren Zustand beschreibt, einem Messvektor y_k, der durch ein Messmodell y_k = h(x_k, u_k) + v_k und ein Zustandsmodell x_{k+1} = f(x_k, u_k) + w_k beschrieben wird. Dabei stellen w_k und v_k Zufallsrauschen dar, deren Statistik bekannt oder geschätzt ist. Ziel ist es, aus den Messungen bis zum Zeitpunkt k ein Schätzwert hat{x}_k des wahren Zustands x_k zu liefern und die Vorhersagequalität sowie die Unsicherheit der Schätzung zu quantifizieren.
Aus einerBayes’schen Perspektive lässt sich die Zustandsschätzung als Schätzung der posterioren Verteilung p(x_k | y_1, ..., y_k) auffassen.
Häufig eingesetzte Methoden sind der Kalman-Filter-Ansatz für lineare Gaußsche Modelle, der bei Nichtlinearitäten auf Erweiterte Kalman-Filter
Anwendungen finden sich in Robotik, Navigation, Fahrzeugführung, Prozesssteuerung, Signalverarbeitung und Umweltmodellierung. Zentrale Herausforderungen umfassen Modellunschärfe, Sensorfusion,