Zusatzgrößen

Zusatzgrößen sind in vielen Fachgebieten auxiliary quantities, die ergänzend zu den Primärgrößen verwendet werden, um ein System vollständiger zu beschreiben. Sie sind nicht die grundlegenden Variablen selbst, helfen aber, Einflüsse, Bedingungen oder Zusammenhänge abzubilden, die die Beobachtungen oder Modelle beeinflussen. In Messungen und Datenanalysen umfassen Zusatzgrößen zum Beispiel Kalibrierkonstanten, Sensor-Bias, Offsets, Verzögerungen sowie Umweltfaktoren wie Temperatur, Feuchte oder Luftdichte. In Modellierung und Regelung treten sie als zusätzliche Zustandsgrößen, Korrekturfaktoren oder Verzugsgrößen auf, die Gleichungen vereinfachen, Dynamik besser decouplen oder die Genauigkeit erhöhen.

Sie können aus Messdaten abgeleitet oder durch physikalisches Verständnis festgelegt werden und werden entweder als bekannte Konstanten, als zeitabhängige Parameter oder als Größen behandelt, die im Modell geschätzt werden müssen.

Anwendung und Handhabung folgen bestimmten Grundsätzen: Zunächst zu klären, welche Aspekte des Systems die Ergebnisse beeinflussen, aber von den Primärgrößen nicht direkt erfasst werden. Dann Risikoeinschätzung, Machbarkeit der Messung und Kosten-Nutzen-Abwägung berücksichtigen. Zudem sollten Einheiten, Wertebereiche und Unsicherheiten festgelegt sowie klare Definitionen und Dokumentationen bereitgestellt werden. Da der Begriff in Fachgebieten unterschiedlich verwendet wird, ist es wichtig, im jeweiligen Kontext zwischen Primär- und Zusatzgrößen zu unterscheiden.