Zungenrede
Zungenrede, auch Glossolalia genannt, bezeichnet das Sprechen in sprachlich ähnelnden Äußerungen, die keiner bekannten Sprache zugeordnet werden können. Der Ausdruck ist deutsch und setzt sich aus Zunge und Rede zusammen. In der Praxis handelt es sich meist um schnell produzierte Silbenfolgen, deren semantische Bedeutung fehlt oder für Außenstehende unverständlich bleibt. Zungenrede tritt vor allem in religiösen Kontexten auf, insbesondere in Pfingst- und charismatischen Gemeinden; dort gilt sie als Gabe des Heiligen Geistes und kann mit einer weiteren Gabe, der Auslegung der Zungenrede, verbunden sein. Über verschiedene Traditionen hinweg kann Zungenrede auch privat das persönliche Gebet begleiten. Nicht alle religiösen Gruppen sehen sie als relevant an, und in manchen Kirchen wird die Praxis abgelehnt.
Historisch wurde das Phänomen in der modernen Religionsgeschichte stark durch die Pfingstbewegung des späten 19. und
In der wissenschaftlichen Literatur wird Zungenrede im Allgemeinen als Glossolalia beschrieben: Die Äußerungen folgen phonologischen Strukturen,