Zugabwicklung

Zugabwicklung bezeichnet im Bahnbetrieb den operativen Prozess der Abwicklung eines Zugs von der Ankunft bis zur Abfahrt. Sie umfasst Planung, Freigabe, Bereitstellung von Personal und Wagen sowie die Dokumentation der Bewegungen. Ziel ist eine sichere, pünktliche und kosteneffiziente Umsetzung der vorgesehenen Zugfolge.

Der Aufgabenbereich der Zugabwicklung erstreckt sich über Bahnhöfe und Streckenabschnitte hinweg und schließt alle Vorgänge ein, die für eine reibungslose Zugfolgenplanung notwendig sind. Dazu gehören Fahrplanabstimmung, Gleis- und Weichenbelegung, Signalisierung, Abstimmung mit der Infrastruktur und dem Fahrdienst, Abfertigung von Passagieren oder Fracht, Rangierarbeiten, Umladungen, Wagenwechsel, Reinigung und gegebenenfalls Betankung oder Crewwechsel. Ebenso gehört die Dokumentation von Ab- und Umlaufdaten sowie die Übergabe an nachfolgende Fahrten dazu.

Der Ablauf der Zugabwicklung folgt einem typischen Muster: Vorbereitungsphase mit Ressourcenabgleich und Freigaben; Ankunftsphase mit Bestätigung der Ankunft, Zuweisung eines Gleises und Freigabe zur Abfahrt; Abfertigung inklusive Passagier- bzw. Frachtabwicklung; Umlaufplanung und Rangierarbeiten zur Bereitstellung für die nächste Fahrt; Abfahrtsphase mit Freigabe, Signalgebung und tatsächlicher Abfahrt. Behandelt werden auch Störungen, Verspätungen oder veränderter Umlauf durch Notfall- oder Störfallmanagement.

Organisation und Systeme: Die Zugabwicklung wird durch Disponenten, Fahrdienstleiter, Betriebsleitstellen und Stationspersonal koordiniert. Unterstützende Systeme umfassen Fahrplan- und Betriebsleitsysteme, Signalisierung und Zugsicherung, Dokumentations- und Kommunikationswege sowie gegebenenfalls digitale Plattformen für Umlaufplanung und Reservekapazitäten.

Zugabwicklung ist eine zentrale Funktion des Verkehrsmanagements im Schienenverkehr, die Sicherheit, Zuverlässigkeit und wirtschaftliche Betriebsführung sicherstellen soll.