Home

Zerfallsreihen

Zerfallsreihen sind Abfolgen radioaktiver Zerfälle innerhalb eines Nuklidenzyklus, bei denen das Tochterisotop nach jedem Zerfall erneut radioaktiv ist und weiter zerfällt, bis ein stabiles Nuklid erreicht wird. In der Natur treten drei Hauptzerfallsreihen auf: die Uranreihe (U-238) endet in Pb-206, die Uranreihe (U-235) endet in Pb-207 und die Thoriumreihe (Th-232) endet in Pb-208. Über viele Zwischenstufen wandeln sich Alpha- und Betazerfälle gegenseitig ab, wodurch neue Tochterisotope entstehen, bis schließlich ein stabiles Endprodukt vorliegt. Die Schritte lassen sich durch Zerfallskonstanten beschreiben; die Gesamtaktivität einer Zerfallsreihe entspricht der Summe der Aktivitäten der aktuell vorhandenen Radionuklide.

In geologischen Proben kann sich unter geeigneten Bedingungen ein Gleichgewicht einstellen. In einer geschlossenen Probe mit

Zerfallsreihen haben eine Reihe praktischer Anwendungen. In der Geochronologie ermöglichen U-Pb-Datierungen eine oft hochauflösende Altersbestimmung von

ausreichender
Zeit
ist
die
Aktivität
der
Tochterarten
ungefähr
gleich
der
Aktivität
des
Parents
(sekuläres
Gleichgewicht);
bei
kürzeren
Zeiten
kann
auch
transientes
Gleichgewicht
auftreten.
Solche
Gleichgewichte
erleichtern
die
Interpretation
von
Messungen
der
Radioaktivität
in
Gesteinen,
Böden
und
Sedimenten.
Gesteinen.
Sie
dienen
auch
der
Umweltüberwachung
und
der
Bewertung
von
Radiomonitoring-Ergebnissen,
beispielsweise
bei
Messungen
von
Radon
oder
anderen
Radionukliden
in
natürlichen
Materialien.
Das
Verständnis
der
Reihen
hilft
zudem
bei
der
Modellierung
der
Strahlenbelastung
in
Natur-
und
Industrieprozessen.