ZentralnervensystemErkrankungen

Zentralnervensystemerkrankungen (ZNS-Erkrankungen) umfassen Erkrankungen des Gehirns und des Rückenmarks sowie pathologische Veränderungen der dazugehörigen Strukturen. Der Begriff wird oft als Oberbegriff für eine breite Palette von Krankheitsbildern verwendet, die das zentrale Nervensystem betreffen. Zu den häufigsten Kategorien zählen neurodegenerative Erkrankungen, demyelinisierende Erkrankungen, Gefäßerkrankungen, Infektionen, Neoplasien, Entzündungen, Entwicklungsstörungen und Verletzungen.

Zu den neurodegenerativen Erkrankungen gehören Alzheimer- und andere Demenzerkrankungen, Parkinsonismus und weitere langsame fortschreitende Erkrankungen. Demyelinisierende Erkrankungen zeichnen sich durch Schädigung der Markscheiden aus, Beispiel: Multiple Sklerose. Gefäßerkrankungen umfassen Schlaganfälle und andere Gefäßerkrankungen des Gehirns. Infektionen wie Meningitis oder Enzephalitis betreffen Gehirn und Hirnhäute. Neoplasien umfassen gut- und bösartige Tumoren des Gehirns. Entwicklungsstörungen umfassen zerebrale Lähmungen und Hydrozephalus; Verletzungen umfassen Schädel-Hirn-Traumata.

Die Diagnostik basiert auf Anamnese und neurologischer Untersuchung, bildgebenden Verfahren (MRT ist bevorzugt; CT in akuten Fällen), Liquordiagnostik, EEG, Neurophysiologie und Laboruntersuchungen. Je nach Verdacht können weitere Tests, wie Biopsien oder Gen-Tests, erfolgen.

Behandlungen reichen von symptomatischer Unterstützung bis zu krankheitsmodifizierenden Therapien, Operationsmaßnahmen oder Strahlentherapie. MS besitzt spezifische immunmodulatorische Therapien; Schlaganfälle erfordern rasche Wiederherstellung der Durchblutung; Infektionen werden antibakteriell oder antiviral behandelt; tumoröse Erkrankungen erfordern Chirurgie, Chemotherapie oder Strahlentherapie. Rehabilitation, Physiotherapie und Pflege unterstützen Alltagskompetenzen. Die Prognose variiert stark je nach Ursache, Alter und Gesundheitszustand.