Zementtypen

Zementtypen bezeichnet die unterschiedlichen Arten von hydraulischen Bindemitteln, die im Bauwesen verwendet werden. Zement ist ein Bindemittel, das durch das Brennen von Kalkstein, Ton und weiteren Bestandteilen hergestellt wird und nach dem Mahlen mit Wasser fest wird. Die wichtigsten Typen in Europa werden gemäß EN 197-1 in CEM I bis CEM V eingeteilt, je nach Gehalt an Zusatzstoffen und ihrer Art.

CEM I – Portlandzement: Reiner Portlandzement ohne nennenswerte Zuschläge. Er zeichnet sich durch eine hohe Anfangsfestigkeit und breite Anwendungsvielfalt aus und wird häufig als Standardzement verwendet.

CEM II – Portlandkompositzement: Portlandzement mit Zuschlägen wie Puzzolane, Flugasche, Hochofenschlacke oder Kalksteinmehl. Je nach Art und Anteil der Zusatzstoffe unterscheidet man Untertypen, die spezielle Eigenschaften wie bessere Dauertauglichkeit oder geringere Wärmeentwicklung bieten.

CEM III – Hochofenzement: Zement mit bedeutendem Anteil Hochofenschlacken. Er hat eine geringere Hydratationswärme, tendenziell niedrigere Wärmeentwicklung bei Großbauteilen und oft eine verbesserte Dauerhaftigkeit in bestimmten Umgebungen.

CEM IV – Puzzolanzement: Zement, der überwiegend Puzzolane enthält. Er eignet sich gut für Anwendungen mit erhöhter Dauertauglichkeit und geringerer Wärmeentwicklung.

CEM V – Andere hydraulische Zemente: Mischungen aus Portlandzement und mehreren Zusatzstoffen wie Flugasche, Silikastaub oder Kalksteinmehl, die speziell auf bestimmte Leistungsanforderungen abgestimmt sind.

Die Wahl des Zementtyps hängt von Festigkeitsanforderungen, Wärmeentwicklung, Dauertauglichkeit, Umweltaspekten und Verfügbarkeit ab. In der Praxis beeinflusst der Typ auch die Kosten, die Verarbeitung und die Lebensdauer des Bauwerks.