Zementbedarf

Zementbedarf bezeichnet die Menge an Zement, die für die Herstellung von Beton, Mörtel oder anderen Zementgebundenen Baustoffen benötigt wird. Er dient in der Baubranche als Planungsgröße auf Projekt- oder Marktebene und wird üblicherweise in Kilogramm oder Tonnen angegeben. Der Zementbedarf ergibt sich aus dem Mixdesign bzw. dem Rezept der jeweiligen Mischung und dem vorgesehenen Volumen der Bauteile.

Berechnung und typische Werte: Für einen konkreten Beton lässt sich der Zementbedarf grob als Zementanteil pro Kubikmeter multipliziert mit dem Betonvolumen berechnen. Typische Zementanteile liegen je nach Anwendung zwischen grob 200 und 500 kg/m3, je nach Estrich, normalem Beton-, Schwerbeton- oder Hochleistungsbauanforderungen. Einflussfaktoren sind Zementart (CEM I, CEM II), Zusatzstoffe wie Flugasche oder Slag, Wasser-Zement-Verhältnis, Festigkeitsklasse, Expositionsklasse sowie Misch- und Verarbeitungsverluste.

Bedeutung: Der Zementbedarf beeinflusst Materialkosten, Beschaffung, Logistik und Umweltaspekte der Bauausführung, insbesondere CO2-Emissionen der Zementherstellung. Eine Reduktion des Zementanteils durch optimierte Mixdesigns oder Einsatz sekundärer Bindemittel ist ein gängiges Ziel.

Anwendung und Normen: In Projekten wird der Zementbedarf durch Planer, Hersteller und Bauunternehmen festgelegt und überwacht. Normen und Standards geben Vorgehensweisen zur Ermittlung, Mengenermittlung und Dokumentation vor (z. B. EN 206, nationale Bauvorschriften).